Henrys Wander-Blog 1 Höhle und 6 Almen bei Eisenerz
29. Juni 2020

Länge: | 20,9km |
Höhenunterschied: | 1.220hm |
Schwierigkeitsgrad: | schwer |
Fahrbahn: | Wanderwege, Forststraße, Steige |
Ausgangspunkt: | Parkplatz Gsollkehre, südlich von Eisenerz |
Dauer: | ca. 10 Stunden |
Hinweis: | Nur für Geübte: gute Kondition, festes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich. Auf allen Almen im Sommer Weidebetrieb. Höhle nur mit warmer Kleidung + Lampe betreten. |
Heute erwartet uns eine Wanderung ohne Gipfel, dafür aber mit einer langen Höhle: gleich hinter Eisenerz geht man los zur Frauenmauerhöhle – einmal durch den ganzen Berg!
Wir sind sehr früh unterwegs, denn für den Nachmittag sind Unwetter angesagt. Start ist um 7 Uhr bei Parkplatz Gsollkehre (934m) auf der Straße von Eisenerz zum Präbichl – Aufruf zu einer spannenden Tour in den Eisenerzer Alpen.
Die erste Alm, die Gsollalm (1195m), haben wir schon nach 45 Minuten erreicht. Nichts ist los, die Kühe dösen noch im Wald. Gleich nach der Alm beginnt der steile Anstieg zur Frauenmauerhöhle (Warme Jacke und Stirnlampe haben wir natürlich eingepackt!). Über die Kehren durch den Wald den Berg hinauf ist es ein bisserl anstrengend, aber nicht schlimm. Die letzten Meter zum westlichen Höhleneingang (1424m) muss man dann zuerst über eine Betonstiege und dann über eine offenen Metallstiege gehen, bei der man durch die Stufen hinunter schauen kann.
Ein bisserl schwindelfrei sollte man hier schon sein – weil rundherum geht es ganz steil hinunter.
In der Höhle ist es dann angenehm kühl (und die Menschen ziehen jetzt ihre Jacken an und drehen die Lampen auf). Von der Decke tropft es, kein Wunder, nach dem vielen Regen der letzten Tage. Deshalb ist der Boden immer rutschig, die Menschen sind froh über ihre festen Schuhe, weil man immer wieder über Steine und Felsen klettern muss. 600 Meter ist die Höhle lang und nur an einer Stelle ist sie so eng, dass man sich mit dem Rucksack gerade noch so durchquetschen kann (Es gibt im Sommer an den Wochenenden übrigens auch Führungen durch die Höhle).
Beim Ostein/-ausgang (1673m) bekommen wir dann gleich einen tollen Panormablick Richtung Süden und Osten. Hier ist mehr Platz, keine Leitern und Stiegen, dafür Bänke zum Rasten und In-der-Landschaft-Herumschauen – mir gefällt es hier viel besser als beim Westeingang :-).
Jetzt führen Wege in verschiedene Richtungen, wir nehmen den hinauf zum Bärenlochsattel (1608m). Oben angekommen sind wir auf einer riesigen Hochebene gelandet, mit Wiesen, Blumen, Felsen, Latschen und umgeben von felsigen Bergen mit großartigem Panorama rundherum.
Natürlich gibt es hier auch ein paar Almen: zuerst die Pfaffingalm (1577m) und weiter dann die Androthalm (1556m). Bei diesen beiden Almen sind die Kühe sehr lustig – viele Teenager dabei, die ein bisserl spielen möchten. Aber wir wollen nicht mit denen spielen und weichen lieber aus. Auf den anderen Almen lungern die Rindvieher so weit vom Weg weg, dass wir keine weiteren Begegnungen haben. Dafür sehen wir auf der Paffingalm ein sehr wachsames Murmeltier, das uns ordentlich was pfeift – hier leben übrigens auch über 40 Steinböcke, aber die lassen sich heute leider nicht blicken.
Weiter dann über die Bärnsbodenalm und erst jetzt verlassen wir die Hochebene; 7 Kilometer weit sind wir hier durch diese traumhafte Landschaft gewandert.
Vorbei an der Kulmalm (1419m) landen wir für die nächste Jause auf der Neuwaldalm (1348m). Zum Kuchen gibt es auch einen kleinen Wolkenbruch und Blitz und Donner über den Bergen im Osten. Der Hüttenwirt meint aber, dass es in unserer Richtung das Wetter halten sollte. Deshalb nehmen wir jetzt die letzte Etappe in Angriff: über den Neuwaldegg-Sattel (1575m, der letzte Anstieg für heute) und dann hinunter zur Gsollalm.
Zwischen zwei Gewitterzellen kommen wir trocken wirklich bis hinunter; nur auf den letzten 30 Minuten erwischt uns wieder einmal der Regen.
Vor der Tour sollte man sich immer über eventuelle Wegsperren erkundigen